Kleinspecht - Dendrocopos Minor

Specht der Weichhölzer

  • Ordnung deutsch: Spechtvögel
  • Familie deutsch: Spechte
  • Unterfamilie deutsch: Echte Spechte
  • Gattung deutsch: Buntspechte
  • Art deutsch: Kleinspecht
  • Ordnung lateinisch: Piciformes
  • Familie lateinisch: Picidae
  • Unterfamilie lateinisch: Picinae
  • Gattung lateinisch: Dendrocopos
  • Art lateinisch: Minor

Hauptverbreitung: Von Nord- und Mitteleuropa bis nach Nordafrika, in einem breiten Streifen bis nach Sachalin-Hokkaido-Kamtschatka am Pazifik.


Kleinspecht - der Flachlandbewohner

Den Kleinspecht trifft man nicht in gebirgigen Höhenlagen und in geschlossenen Nadelwäldern an. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Portugal/Spanien bis nach Kamtschatka in West-Ost-Richtung. Von Norwegen bis nach Sibirien mit der Südgrenze Mongolei kommt der Kleinspecht in den Wäldern vor. Auch im nördlichen Afrika und in Kleinasien trifft man ihn an.

Männlicher Kleinspecht auf Baumstumpf
Kleinspecht-Männchen auf einem Baumstumpf

Der Kleinspecht fällt, neben seiner geringen Größe, durch sein schwarz-weißes Gefieder auf. Der Kleinspecht ist ein Strichzieher. Das heißt, er wandert bei ungünstigen Wetterverhältnissen entlang einer Linie von seinem Revier weg. Bei strengen Wintern kann der Vogel auch mal bis zum Schwarzen Meer oder ins südliche Mitteleuropa ziehen.

Kleiner Bruder des Buntspechts

Der Kleinspecht ruft überwiegend nur in den Morgenstunden. Sein Ruf ist ähnlich dem des Buntspechtes, nur nicht so laut, durchdringend und weittragend. Deswegen wird man ihn nur hören, wenn man sich in seiner unmittelbaren Nähe befindet. Sein weit tragender Ruf erinnert an den Turmfalken (kikikiki..). Der Kleinspecht übernachtet in selbst gezimmerten Höhlen. Seine Feinde während der Brutzeit sind Buntspechte und Stare; aber auch andere Kleinvögel versuchen, dem Kleinspecht die Bruthöhle streitig zu machen.

Weiches Holz bervorzugt

Der Kleinspecht brütet in Mischwäldern oder reinen Laubwäldern. Weichhölzer wie Weiden und Pappeln bevorzugt er. Insgesamt hält er sich gerne in lockeren Waldbeständen auf. Dazu trifft man in auch schon mal an Gewässern in Erlen und Kopfweiden herumturnen.

Kleinspecht - Female - Dendrocopos minor
Weiblicher Kleinspecht sitzt im Geäst

Kleinspecht ist gefährdet

Der Kleinspecht ernährt sich überwiegend von Insekten, die unter oder in der Rinde von Bäumen zufinden sind. Fluginsekten fängt er ganz geschickt. Obst, Beeren und Nüsse pickt er auch schon mal an. Öfters hält sich der Kleinspecht daher auch in den heute seltenen Streuobstwiesen auf. Die Zahl der in Europa brütenden Kleinspechte ist insgesamt rückläufig. Durch seine Größe bedingt, erfährt der Kleinspecht eine viel größere Konkurrenz in Sachen Nahrungssuche und Brutraum als seine größeren "Brüder".

Ein wirklich kleiner Specht

Der Kleinspecht ist nur etwa so groß wie ein Kleiber. Der Kleinspecht hält er sich gerne in den Wipfeln der Bäume auf. Aus diesem Grunde wird er vom Menschen selten wahrgenommen. Man wird erst durch seinen Ruf auf den kleinen Specht aufmerksam. Seine weißen Rückenbänder auf schwarzem Grund kennzeichnen ihn. Der männliche Kleinspecht trägt eine rote Mütze. Diese ist beim Weibchen nicht vorhanden, dort befindet sich ein weißer Fleck über dem Schnabelansatz. Auch wenn das Federkleid nicht eindeutig erscheint, macht die geringe Größe (etwa sperlingsgroß) ihn eindeutig zum Kleinspecht, dem kleinsten in Europa vorkommenden Specht. Auf der Unterseite, der Bauchseite, kann sein Gefieder leicht ockerfarben sein, auch die Wangen können einen Anflug von Ocker besitzen, auf weißem Grund. Der recht selten gesehene Vogel wird bis zu 6 Jahre alt.


Bildernachweis

Shutterstock: 258010163 © A. Karpenko / 1720907677 © S. Miettinen

Links